Innsbruck ist bereit und Gastgeber eines wichtigen Kletter-Highlights

| FISU WUC Sport Climbing Innsbruck 2022

Mit der FISU World University Championship Sport Climbing (13.–17. Juni 2022) erfolgt nächste Woche im Kletterzentrum Innsbruck der Startschuss für zwei intensive Kletterwochen mit zahlreichen internationalen AthletInnen.

„Der Universitätssport ist ein wichtiges Asset, das eine gesunde Lebensführung unterstützt und für den wichtigen Ausgleich zum fordernden Studium sorgt. Der Leistungssport braucht eine direkte Übertragung zur Wissenschaft. Ohne das Forschen und das Erarbeiten von Ergebnissen gibt es auch im internationalen Vergleich kein Weiterkommen. In den letzten Monaten ist sehr viel Arbeit in die Organisation hineingeflossen. Die Vorfreude ist schon bei allen spürbar“, berichtet die Vorsitzende des Organisationskomitees und Unisport Austria Acting President Dr. Hemma Angerer.

Kletterverband Österreich als starker Partner

„Die ersten Überlegungen für eine Bewerbung hat es bereits 2019 gegeben. Mit dem Kletterverband Österreich haben wir schnell einen wichtigen und starke Partner gefunden und sind von Anfang an auf offene Türen gestoßen. Auch die vorherrschende Infrastruktur im Kletterzentrum Innsbruck ist für so eine Veranstaltung ideal und perfekt geeignet. Für die Universität Innsbruck ist es eine große Chance, ihre Vielseitigkeit zu zeigen. Der Fokus liegt aber nicht nur auf dem Sport, vielmehr haben wir auch einen wichtigen Bildungsauftrag zu erfüllen. Hier kann man mit Sicherheit auch unser Volunteer-Programm hervorheben. Im Rahmen einer Lehrveranstaltung treffen sich die Studierenden seit ein paar Monaten und erlangen wichtige Erkenntnisse im Sport- und Eventmanagement. Sie haben sich schon in verschiedenen Bereichen integriert, arbeiten fleißig mit und legen eine bemerkenswerte Selbstinitiative an den Tag“, zeigt sich Mag. Gernot Hupfauf, General Manager FISU World Championship Innsbruck, begeistert.

11 österreichische AthletInnen, die gemeinsam mit dem Kletterverband Österreich ausgewählt wurden, werden bei der Universitäts-Weltmeisterschaft teilnehmen. Mag. Manfred Pfeifer, Acting Secretary General Unisport Austria, hebt den wichtigen Doppelpass zwischen Spitzensport und Studium hervor: „Die Athletinnen und Athleten geben sich sehr viel Mühe, um ihren Sport und ihre Ausbildung unter einen Hut zu bekommen. Dafür nehmen sie viele Entbehrungen in Kauf, das muss man neidlos anerkennen. Unisport Austria möchte da einen perfekten Rahmen schaffen und den Sportlerinnen und Sportlern die Möglichkeit bieten, an derart großen internationalen Veranstaltungen teilzunehmen. Für uns ist es eine große Ehre, dass wir die World University Championships ausrichten dürfen. Wir sind für die kommende Woche sehr zuversichtlich und freuen uns, dass unsere Athletinnen und Athleten den Klettersport in der Heimat präsentieren können.

Die Vorfreude ist groß

Aber nicht nur bei den Organisatoren ist die Vorfreude bereits spürbar, auch die heimischen AthletInnen haben den Fokus schon voll auf ihre Bewerbe in der nächsten Woche gerichtet. „Die Universitäts-Weltmeisterschaft passt perfekt in meine Saisonplanung hinein. Es war keine Frage, ob ich da teilnehmen will. Es ist für mich eine große Ehre, dass ich daran teilnehmen kann – es hat einen sehr großen Stellenwert für mich persönlich. Es heißt nicht umsonst Weltmeisterschaft, da geht es um Titel. Ich werde alles versuchen, damit ich um die Medaillen mitkämpfen kann“, erklärt Mattea Pötzi (ÖAV Villach).

Teamkollege Tobias Plangger (ÖAV Innsbruck) startet nach seinem ersten Podestplatz im Speed-Weltcup von Salt Lake City (USA) und seinem neuen österreichischen Rekord mit viel Selbstvertrauen in das erste richtig große Jahreshighlight: „Es ist ein super Event und für uns Athletinnen und Athleten einmal mehr eine großartige Plattform – wir wollen unser Potenzial zeigen. Für mich ist es eine weitere Möglichkeit, um den Versuch auf einen neuen nationalen Rekord zu starten. Es geht aktuell Schlag auf Schlag und die Wettkämpfe reihen sich aneinander. Wenn es um Medaillen geht, ist das für uns immer spannend. Das Wichtigste ist aber, dass ich eine gute Performance abliefern kann.“

Kunstuniversität Linz gestaltet Medaillen

Die Internationale Universitätssportorganisation (FISU) legt bei ihren Veranstaltungen immer sehr großen Wert darauf, dass Studierende bei der Organisation und Gestaltung der Wettkämpfe eingebunden werden. Frei nach dem Motto „Ein Event von Studierenden für Studierende“ sind auch die Medaillen im Rahmen einer Lehrveranstaltung an der Kunstuniversität Linz entstanden. Die vielen kreativen Einreichungen wurden letztendlich von einer Fachjury hinsichtlich Stimmigkeit zum Thema Sportklettern sowie Originalität beurteilt. Unter allen Entwürfen wurde jener von Alexander Till auserkoren. „Medaillen sind immer eine bleibende Erinnerung für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wir sind froh, dass die Kunstuniversität Linz uns bei diesem Projekt so großartig unterstützt hat. Wir hatten mit dem ganzen Prozess eine unglaublich große Freude. Es ist gar nicht so gewöhnlich, dass Studierende von so unterschiedlichen Studienbereichen etwas füreinander machen. Man hat sehr gut gesehen, dass Sportlerinnen und Sportler sowie Studierende für ihr Thema brennen – und das zeichnet das alles aus“, freut sich Dr. Angerer über die Zusammenarbeit mit der Kunstuniversität Linz.

„Research Seminar“ soll wichtige Erkenntnisse liefern

Neben einem umfangreichen Volunteer-Programm werden die FISU World University Championships in Innsbruck auch wissenschaftlich begleitet: Im Rahmen des „Research Seminars“ sollen verschiedene Aspekte des Sportkletterns erforscht werden.

„Klettern ist nicht nur Spitzensport, sondern auch ein wichtiger Freizeitsport. Es geht vor allem aber auch um den Ansatz des therapeutischen Kletterns. Wir werden im Rahmen dieser großartigen Veranstaltung versuchen, viele wissenschaftliche Fragestellungen zu bearbeiten. Das umfasst vor allem die Bereiche der Sozialpsychologie, der Trainings- und Materialwissenschaften sowie die verschiedenen biomechanischen Themen. Die erlangten Erkenntnisse werden dann schnellstmöglich in die Praxis transferiert und an die Trainerinnen und Trainer weitergegeben sowie wissenschaftlich publiziert. Konkrete Handlungsanweisungen werden ebenfalls erarbeitet“, erklärt Univ.-Prof. Martin Schnitzer, PhD (Chairman Scientific Committee).

Auch Kletter-Ass Tobias Plangger findet die wissenschaftliche Begleitung sowie das therapeutische Klettern spannend. Im Alter von fünf Jahren wurde der Tiroler an der linken Hand operiert und hat diese in weiterer Folge etwas vernachlässigt. Auf Empfehlung seines Arztes hat er sich eine Beschäftigung suchen müssen, wo die Hände gefordert werden. „Man kann sagen: Es hat bei mir alles als Therapie begonnen und ist sehr schnell zu meiner großen Leidenschaft geworden“, berichtet der 21-jährige Speed-Spezialist.